Planen, bauen, wohlfühlen

Lehm ist inspirierend

Für ein Forschungsprojekt in Meißen entwickelten wir einen modernen, industriell gefertigten Lehmhochlochziegel, der sich dank hoher Maßgenauigkeit und gleichbleibender Qualität ähnlich wie ein gebrannter Ziegel einsetzen lässt. Die Fassade wurde hier aus aufeinander abgestimmten Materialien aufgebaut, die sich perfekt für die Wandkonstruktion eignen. Der Einsatz einer Vorhangfassade lässt die verbundfreie Montage zu. Materialien lassen sich nach Ende der Gebäudelebenszeit sortenrein trennen. Aus den gewonnenen Erfahrungen können wir erste bauliche Empfehlungen abgeben.

Lehm ist individuell

Planungsgrundsätze

Bei der Planung von Lehmziegelmauerwerk sind bestimmte Grundsätze zu beachten, um eine sichere und effiziente Ausführung zu gewährleisten.

Nassräume übereinander

Die Platzierung von Nassräumen übereinander ist äußerst vorteilhaft, da dies die In-
 stallation und Wartung der Wasserleitungen und Abflüsse erleichtert. Durch die vertikale Anordnung von Badezimmern, Küchen und anderen Feuchträumen können Rohre effizienter und kostengünstiger verlegt werden. Dies reduziert nicht nur die Materialkosten, sondern minimiert auch potenzielle Leckagen und Wasserschäden, da die Leitungssysteme kompakter und zugänglicher sind. Risiken der Durchfeuchtung des Lehmmauerwerks können dadurch minimiert werden.

Gleichmäßige
Lastenverteilung

Eine gleichmäßige Lastenverteilung ist entscheidend für die strukturelle Integrität eines Gebäudes. Bei der Planung sollte darauf geachtet werden, dass Wände und tragende Elemente möglichst übereinander angeordnet werden, um vertikale Lasten direkt nach unten abzuleiten. Dies verhindert ungleichmäßige Belastungen und potenzielle Schäden an der Bausubstanz. Zudem trägt eine gleichmäßige Lastenverteilung zur langfristigen Stabilität und Sicherheit des Gebäudes bei.

Statik

Eine gründliche statische Berechnung ist für jedes Bauprojekt unerlässlich. Diese Berechnungen stellen sicher, dass das Gebäude den geplanten Belastungen standhält und strukturell stabil ist. Dies umfasst die Analyse von Materialien, Lasten und Kräften, die auf die Konstruktion einwirken. Ohne eine sorgfältige statische Planung besteht die Gefahr von Bauschäden und Sicherheitsrisiken. Natürlich stehen wir Ihnen hier jederzeit beratend zur Seite.

Öffnungsweiten begrenzen

Große Fensteröffnungen und Auskragungen können die strukturelle Festigkeit eines Gebäudes schwächen. Um dies zu vermeiden, sollten die Öffnungsweiten begrenzt und Fensterbreiten moderat gehalten werden. Dies reduziert die Notwendigkeit für zusätzliche Verstärkungen und minimiert die Gefahr von Rissen im Lehmmauerwerk und anderen Schäden. Bei der Planung ist es wichtig, das Gleichgewicht zwischen natürlichen Lichtquellen und der strukturellen Integrität zu wahren.

Einplanung von Havarieabläufen

Havarieabläufe sind Notfallentwässerungssysteme, die bei unvorhergesehenen Wasseraustritten, wie bei einem Rohrbruch oder einem verstopften Abfluss, überschüssiges Wasser schnell ableiten können. Es ist wichtig, diese bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen, um Gebäude vor Wasserschäden zu schützen. Sie sollten strategisch platziert werden, insbesondere in Badezimmern und Küchen, um das Risiko von Wasserschäden im Lehmmauerwerk zu minimieren.

Maßnahmen gegen Feuchtigkeit

Während der Bauphase ist das Mauerwerk vor Feuchtigkeit zu schützen. Empfehlenswert ist außerdem die Platzierung von Nassräumen übereinander sowie die Einplanung von Havarieabläufen.
Lehm Ist vielseitig

Anwendungsbereiche

Die Anwendung von GIMA-Lehmziegelmauerwerk wird in der bauaufsichtlichen Zulassung/Bauartgenehmigung sowie dem ABP P-BWU03-I 17.2.60 geregelt. Weiter gelten die Anwendungsbereiche der DIN 18945:2024-03 „Lehmsteine – Anforderungen, Prüfung und Kennzeichnung“ für die Anwendungsklasse AKII in Verbindung mit der Nutzungsklasse 1.

varianten für zweischalliges mauerwerk:

Konstruktiv geschütztes Außenmauerwerk

GIMA-Lehmziegel können für tragende Außenwände der Nutzungsklasse 1 verwendet werden. Um witterungsbedingte Einwirkungen zu vermeiden, empfehlen wir ein zweischaliges Mauerwerk. Diese Bauweise bietet hervorragenden Schutz vor äußeren Umwelteinflüssen und verbessert gleichzeitig die thermischen Eigenschaften eines Gebäudes. Diese Konstruktion ermöglicht es dem Lehmziegel, seine Vorteile für das Raumklima voll auszuspielen, indem sie Feuchtigkeit reguliert und eine angenehme Temperatur hält. Darüber hinaus erhöht das zweischalige Mauerwerk die Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit des Gebäudes.

Brandwand

Die Feuerwiderstandsdauer der GIMA-Lehmziegel für tragende, raumabschließende Wände erfüllen die Anforderungen an eine Brandwand der Klassifizierung REI-M 90 mit einer Mindestdicke von t = 240 mm. Die in DIN 18940:2023-06 – „Tragendes Lehmsteinmauerwerk – Konstruktion, Bemessung und Ausführung“ enthaltenen Einstufungen in die Feuerwiderstandsklassen REI 30 (d ≥ 175 mm) bzw. REI 60 (d ≥ 240 mm) regeln deutlich geringere brandschutztechnische Anforderungen.

Innenmauerwerk

GIMA-Lehmziegel eignen sich sowohl für tragende als auch für nichttragende Innenwände. Sie sind für Feuchträume geeignet und können für Innenwände mit den Wassereinwirkungsklassen W0-I und W1-I gemäß DIN 18534-1:2017-07 verwendet werden. Dies umfasst alle Wände in Küchen und Bädern sowie Wandflächen über Waschbecken, Badewannen oder Duschen.

Lehm ist flexibel

Technische Details

Beim Bauen mit GIMA-Lehmziegeln sind einige wichtige technische Details zu beachten. Die Struktur und die Eigenschaften des Baustoffes erfordern spezifische Maßnahmen, die für die langfristige Stabilität des Mauerwerks entscheidend sind.

Kimmschicht-Abdichtung

Aus Gründen des Havarieschutzes sind Kimmschichten generell aus feuchteunabhängigen Baustoffen zu errichten. Es empfiehlt sich eine Verwendung von gebrannten Hochlochziegeln.
Zum Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit muss der Übergang von der Kimmschicht mit einer horizontalen Sperrschicht ausgeführt werden. Die Höhe der Kimmschicht muss den Geländeverlauf und den Spritzwasserbereich berücksichtigen. Je nach Situation sollte die Kimmschicht mindestens 30 cm hoch ausgeführt werden. Die vertikale Abdichtung an der Außen- und Innenseite muss über die Kimmschicht hinausgeführt werden.

Tragendes Mauerwerk

GIMA-Lehmziegel können sowohl für nichttragendes als auch für tragendes Mauerwerk verwendet werden. Die Bemessung erfolgt gemäß DIN 18940: „Tragendes Lehmsteinmauerwerk – Konstruktion, Bemessung und Ausführung“.

Folgende Voraussetzungen gelten für die Anwendung nach DIN 18940:

  • Max. Gebäudeklasse 4 (Gebäudehöhe bis 13 m)
  • Begrenzung der Deckenspannweite auf 6 m
  • Ausreichende vertikale und horizontale Aussteifungen
  • Anordnung von Aussteifungselementen in der Deckenebene, z. B. Ringanker, Ringbalken (Beton), Ringbalken (Holz)

Die Bemessung erfolgt nach dem vereinfachten Verfahren
 gemäß DIN EN 1996-3 mit folgenden Ausnahmen:

  • Berücksichtigung der Feuchteeinflüsse, Umgebungsfeuchtefaktor je nach Einbausituation bei der Ermittlung des Bemessungswerts der Druckfestigkeit
  • Dauerstandsfaktor – abhängig von der Einwirkungskombination
  • Abminderung für Verbandsmauerwerk
  • Geringerer Traglastfaktor

Nichttragendes Mauerwerk

Für die Einstufung von nichttragendem Innenmauerwerk gelten die Anforderungen der DIN 4103-1:2015-05 „Teil 1: Anforderungen und Nachweise“. Demnach ist eine Verwendung von GIMA-Lehmziegeln für eine Wanddicke d ≥ 115 mm für den Einbaubereich 1 möglich. Abgedeckt werden Konstruktionen mit zwei-, drei- und vierseitiger Halterung. Die bauordnungsrechtliche Verwendbarkeit wird durch das allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnis P-BWU03-I 17.2.60 bescheinigt.

Lehm ist wertvoll

Die Lehmziegel Baustelle

Während der Bauphase ist es entscheidend, das Mauerwerk vor Feuchtigkeit zu schützen. Regen und andere Witterungseinflüsse können den Lehm beeinträchtigen, daher sollten Lehmziegel vor extremen Wetterbedingungen geschützt werden.

Anlieferung und Lagerung auf der Baustelle

Es müssen Flächen bereitgestellt werden, auf denen die Paletten geschützt gelagert werden können. Für die Paletten muss während der Bauzeit ein geeigneter Witterungsschutz vorgesehen werden. Das Material muss bis zu seiner Verarbeitung vor Bodennässe und Regen geschützt werden. Hierzu stellt GIMA besondere Abdeckungen, z. B. für offene Paletten, zur Verfügung.

Verarbeitung auf der Baustelle

Lehm reagiert empfindlich auf Regen und Wasser. Wasser kann zu Durchfeuchtung und Auswaschungen führen. Lehmwände müssen auf der Baustelle nach der Erstellung bzw. am Ende des Tages abgedeckt werden. GIMA stellt hierfür geeignete Planen als Meterware zur Verfügung.

Trockungszeit

Lehmbauarbeiten sollten bis Ende des Sommers, je nach Witterung bis Herbstanfang, abgeschlossen sein, um Frostschäden zu vermeiden. Unter normalen Bedingungen (Sommerbausaison, normale Witterung) benötigt der Lehmziegel (z. B. LZ 24) auf der Baustelle ca. zwei bis vier Wochen Trocknungszeit. Lehmziegel benötigen ausreichend Zeit zum Trocknen, um Risse und andere strukturelle Probleme zu vermeiden. Die Trocknungszeit kann je nach Wetterbedingungen und Dicke der Mauern mehrere Wochen betragen. Um ein zu schnelles Trocknen und die damit verbundenen Rissbildungen zu verhindern, sollte der Bauprozess so geplant werden, dass eine langsame und gleichmäßige Trocknung ermöglicht wird. Achten Sie darauf, dass die Mauern vor direkter Sonneneinstrahlung und starken Winden geschützt sind, um ein ungleichmäßiges Trocknen zu verhindern.

Lüftung

Für einen erfolgreichen Bauprozess ist eine ausreichende Luftzirkulation während der Trocknungsphase unerlässlich. Gute Lüftung hilft, den Feuchtigkeitsgehalt im Lehm zu regulieren und verhindert Schimmelbildung. Insbesondere in den Innenräumen sollten Fenster und Türen regelmäßig geöffnet werden, um für Frischluftzufuhr zu sorgen. Darüber hinaus können Ventilatoren oder andere mechanische Lüftungssysteme eingesetzt werden, um die Luftbewegung zu fördern und eine gleichmäßige Trocknung zu ermöglichen.

Lehm ist verbindend

Das Lehmsystem

Wie kaum ein anderer Mauerwerkstoff lässt sich der Lehmziegel mit anderen natürlichen Baustoffen kombinieren. Gerne beraten wir sie zu Produkten, die eine perfekte Symbiose mit unserem Lehmziegel bilden.

Lehmdünnbettmörtel

Moderner Lehmdünnbettmörtel ist wasserlöslich. Unsere Lehmziegel können am Ende der Gebäudestandzeit sortenrein zurückgebaut und wiederverwendet werden. Die Umweltperformance dieser bewährten und leistungsfähigen Massivbaustoffe wird so völlig neu definiert.

Lehmputz

Lehmputz ist ideal für Innen- und Außenwände, da er die Luftfeuchtigkeit reguliert und das Raumklima verbessert. Lehmputz wirkt als natürlicher Feuchtigkeitsregulator, indem er überschüssige Feuchtigkeit aufnimmt und bei trockenen Bedingungen wieder abgibt. Dies trägt zu einem gesünderen Innenraumklima bei. Darüber hinaus bietet Lehmputz eine ästhetisch ansprechende Oberfläche, die vielfältig gestaltet werden kann, um unterschiedlichen gestalterischen Anforderungen gerecht zu werden.

Dämmstoffe

Bei der Auswahl der Dämmstoffe sollte auf natürliche und nachhaltige Materialien geachtet werden. Materialien wie Holzfasern, Hanf, Stroh, Schafwolle oder Kork bieten hervorragende Dämmeigenschaften und passen gut zu Lehmbauten. Diese Materialien sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch atmungsaktiv, was die Feuchtigkeitsregulierung im Gebäude unterstützt. Die Kombination von Lehmziegeln mit diesen natürlichen Dämmstoffen verbessert die Energieeffizienz des Gebäudes und trägt zu einem angenehmen Wohnklima bei.
Unsere Vision

Effizient Bauen mit Lehm

"Wir wollen einen massentauglichen, industriell herstellbaren und somit bezahlbaren Baustoff schaffen, der als reines Naturprodukt aus 100 % Lehm zugleich höchsten Nachhaltigkeitsanforderungen entspricht."
Simon Irlbeck
Leitung Bautechnik bei GIMA
"In diesem Produkt steckt die absolute Verfügbarkeit."
Till Lill
Kopf von Supertecture und Vorreiter in Sachen zirkuläres Bauen
"Jeder Ziegel ist ein Stück Erde, mit seinem Ton, seiner Farbe, seinem Geruch, seiner Porosität, seiner Masse, seine Textur, das ein hervorragendes Gleichgewicht zwischen Schönheit und Leistung bietet."
Gjergji Dushniku
Architekt und Stadtplaner bei ALN - ARCHITEKTURBÜRO LEINHÄUPL + NEUBER GMBH

Adresse

Girnghuber GmbH
Ludwig-Girnghuber-Straße 1
84163 Marklkofen


 

Telefon: 0 87 32 / 24 0
Telefax: 0 87 32 / 24 200
info@gima-lehmziegel.de

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